Wie sieht die Mobilität der Zukunft im ländlichen Raum aus? Und welche Rolle spielen Tankstellen nicht nur als Energieversorger, sondern auch als gesellschaftlicher Spiegel? Über diese Fragen diskutierte jüngst die SPD-Bundestagsabgeordnete Nadine Heselhaus bei ihrem Besuch der Pludra-Tankstelle in Gescher.
Mit dabei waren Daniel Kaddik, Geschäftsführer des Bundesverbands freier Tankstellen (bft), Erik Eggenkämper, zuständig für die Koordination Tankstellen bei Pludra, Bernadette Horstick als Stationsleiterin der Tankstelle sowie Andreas Osterkamp und Reinhard Heidemann vom SPD-Ortsverein Gescher.
Alle Anwesenden waren sich einig: Das Ziel müsse sein, Mobilität auf dem Land auch in Zukunft zu sichern.
Andreas Osterkamp zeigte sich am Ende des zweistündigen Gesprächs beeindruckt:
„Es ist schon sehr spannend, wie viele gesellschaftliche Themen in einer Tankstelle zusammenkommen.“
Nadine Heselhaus stimmte zu und hob besonders den verbraucherschutzpolitischen Aspekt hervor:
„Ich habe heute viele Anregungen bekommen, die ich sehr gerne mit nach Berlin nehme – besonders für meine Arbeit im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz.“

Im Zentrum des vorangegangenen Gesprächs stand die Frage, wie Mobilität in ländlichen Regionen künftig gewährleistet werden kann. Eggenkämper machte deutlich, dass sich Pludra als regionaler Mittelständler längst breiter aufgestellt habe: Neben klassischen Kraftstoffen bietet das Unternehmen nahezu klimaneutrale Kraftstoffe aus hydrierten Pflanzenölen (HVO mit Einsparung bis zu 90% CO2-Neuemmissionen) und zukünftig auch E-Ladesäulenkonzepte für regionale Firmen an. Gemeinsam mit Kaddik sieht er gerade in HVO-Treibstoffen ein großes Potenzial: „Grundsätzlich sind wir bereit, alles zu liefern, was der Markt möchte – solange es klare Perspektiven und verlässliche Bedingungen aus der Politik gibt“, so Kaddik.
Ein zweiter Schwerpunkt war der Verbraucherschutz im Tankstellenshop – insbesondere bei E-Zigaretten, Alkohol und Energy-Drinks. Horstick berichtete, dass gerade extrem koffeinhaltige Energy-Drinks häufig kurzfristigen Trends unterliegen: „Manche Sorten gehen für wenige Wochen durch die Decke und verschwinden dann genauso schnell wieder. Wegen des sehr hohen Koffeingehalts verkaufen wir sie bewusst erst an Jugendliche ab 16 Jahren.“
Beim Umgang mit E-Zigaretten und anderen sensiblen Produkten wünsche man sich auch von Seiten der Firma Pludra klarere Regeln von der Politik, um den bürokratischen Aufwand für einzelne Standorte zu reduzieren.
Der Besuch machte deutlich: Tankstellen im ländlichen Raum sind weit mehr als Orte zum Tanken – sie sind Mobilitätsknoten, Nahversorger und gesellschaftlicher Seismograph zugleich.

