Endstation Estern, oder: Warum hört der Fahrradweg einfach hier auf?

Viele werden es bereits aus eigener Erfahrung mitbekommen haben: Aufgrund der Erneuerung eines Durchlasses unter der Straße ist ein Wirtschaftsweg in Estern an der Grenze zu Stadtlohn zurzeit unpassierbar. Ärgerlich daran ist, dass dieses kurze Teilstück ein Nadelöhr zwischen Gescher und Stadtlohn ist, das täglich von vielen Erwachsenen und Schüler:innen auf dem Weg zur Arbeit bzw. zur Schule in Stadtlohn passiert wird. Eine ausgewiesene Umleitung ist weit und breit nicht zu sehen – doch warum eigentlich nicht?

 

Florian Okon von der Stadt Gescher antwortete auf unsere Nachfrage:

„Wir haben uns im Vorfeld natürlich auch viele Gedanken über eine mögliche Umleitung gemacht. Leider kam unsere Prüfung zu dem Ergebnis, dass jeder mögliche Umweg eine Länge von mehreren Kilometern gehabt hätte. Die offiziellen Vorgaben sehen nämlich vor, dass eine Umleitung für alle Verkehrsteilnehmer:innen und bei jeder Witterung befahrbar sein muss. Die Kosten der Ausschilderung der Strecke inklusive nötiger Instandsetzungsmaßnahmen einzelner Abschnitte hätten mit 10-15.000€ in keinem Verhältnis zu den Kosten und der Dauer der Baumaßnahme gestanden.“

 

Eine positive Nachricht konnte Okon dann doch noch verkünden: „Aktuell sieht es so aus, als könnten wir die Straße nächsten Dienstag schon wieder freigeben.“ Dann hätte die Baumaßnahme statt der angekündigten zwei Wochen nur etwas mehr als eine gedauert.

 

Unser Fazit: Dass eine Umleitung fehlt, ist ärgerlich, aber angesichts der von der Stadt erläuterten Umstände nachvollziehbar – vor allem, wenn die Baustelle tatsächlich schon Anfang der nächsten Woche wieder beseitigt sein wird. Dennoch haben wir für die Zukunft angeregt, in solchen Fällen weiträumig mit Schildern über die Sperrung zu informieren, damit niemand mehr unvermittelt vor einem Bauzaun stehen muss.